Willkommen in der Heimat der Sorben/Wenden!
Die Sorben/Wenden verbinden die Lausitz! Über die Ländergrenzen hinweg macht die Kultur der Sorben/Wenden die Lausitz unverkennbar – in Brandenburg und Sachsen. Eine Vielzahl von Orts-, Familien- und Flurnamen zeugen vom sorbischen Ursprung im sorbisch/wendischen Siedlungsgebiet. Über die Zweisprachigkeit auf öffentlichen Schildern, mit ihren Bräuchen und Traditionen bereichern die Sorben/Wenden unser Leben in der Lausitz. Um diesen Schatz zu bewahren, brauchen sie unsere Unterstützung.
Der Kohleausstieg ist beschlossen und mit dem Strukturstärkungsgesetz und der Investition von insgesamt 10,3 Milliarden Euro ergibt sich für die Lausitz eine einmalige Chance, um eine klimafreundliche und nachhaltige Struktur aufzubauen. Dafür braucht es neben der Industrie auch kleine und mittlere Unternehmen sowie eine gute Gründerkultur. Wir wollen darüber hinaus ausdrücklich ehrenamtliches und bürgergesellschaftliches Engagement sowie neue Beteiligungsformen unterstützen.
Die Menschen in der Lausitz erwarten von der Politik vor allem eines: dafür Sorge zu tragen, dass ihre Region eine Perspektive hat und diese gemeinsam zu gestalten. Brandenburg steht in der Verantwortung, die Strukturstärkungsmittel des Bundes sowie die anfallenden Landesbeteiligungen in diesem Sinne zu nutzen und diesem Auftrag gerecht zu werden. Die Erwartungen sind umso größer, da die Lausitz jahrelang einen immensen Beitrag zur Wertschöpfung und Energieproduktion in Brandenburg beigetragen hat.
Nachhaltige und soziale Regionalentwicklung
In einem Flächenland wie Brandenburg ist die Entwicklung des ländlichen Raumes eines der Kernthemen. Nicht umsonst gab es in der vorherigen Legislaturperiode eine Enquete-Kommission „Zukunft der ländlichen Regionen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.“
Den Abschlussbericht gilt es nun mit Leben zu füllen und umzusetzen - kein leichtes Unterfangen und nur durch intensive Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft zu schaffen
Biosphärenreservate, Naturparks und Nationalpark
Vor 30 Jahren wurde in der letzten Sitzung des Ministerrates das Nationalparkprogramm der DDR beschlossen. Der damalige Umweltminister Klaus Töpfer bezeichnete die unter Schutz gestellten Gebiete damals als Tafelsilber der deutschen Einheit. Auf dem Gebiet Brandenburgs wurden 1990 das Biosphärenreservat „Spreewald“, das Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“ und der Naturpark „Märkische Schweiz“ als sogenannte Großschutzgebiete eingerichtet und mit Schutzgebietsverwaltungen ausgerüstet. Diese hatten die Aufgabe, die Gebiete als Modellregionen für den nachhaltigen Umgang mit der Natur zu entwickeln. Dieses Konzept wurde in den Jahren seit der Wende ausgebaut und heute zählt Brandenburg 15 Naturlandschaften welche ein Drittel der Landesfläche einnehmen.
Die drei Biosphärenreservate, elf Naturparks und der Nationalpark repräsentieren gemeinsam alle Lebensräume und Landschaften Brandenburgs und bilden nicht nur Modellregionen für eine nachhaltige Regionalentwicklung sondern auch Schwerpunkte des Naturtourismus unseres Landes.
Die beim Naturschutzfonds angesiedelte Naturwacht ist ein Partner der Nationalen Naturlandschaften in Sachen Gebietsbetreuung, Monitoring, Besucherlenkung und Umweltbildung.
Während meiner Sommertour 2020 habe ich alle 15 Gebiete besucht, bin mit den Schutzgebietsverwaltungen und ihren Partnern ins Gespräch gekommen und habe mit ihnen über Erfolge und Probleme gesprochen.
Naturschutz und Artenvielfalt
Es sind die alarmierenden Zahlen der Wissenschaftler, die über 70 000 Brandenburger zum Unterzeichnen der Volksinitiativen „Artenvielfalt retten – Zukunft sichern“ und „Nicht nur ein Summen“ gebracht haben. Nicht nur die Krefeldstudie mit der Botschaft eines enormen Insektenschwundes von über 70 % in den letzten 30 Jahren hat uns alarmiert.
Ausgestorben oder gefährdet sind bei uns in Brandenburg inzwischen: 41 % der Käferarten, 53 % der Hautflügler (Dazu zählen auch die Bienen.), 52 % der Kleinschmetterlinge und 41% der Großschmetterlinge. Sinkende Bestände haben wir auch bei Laufkäfern, Heuschrecken und Ameisen. Mehr als 1/3 der Tagfalterarten sind vom Bestandsrückgang betroffen.
Auch die Daten des Vogelmonitorings zeigen, dass gerade die ehemals ganz häufigen Arten der Agrarlandschaft rückläufige Bestände aufweisen. Von 1995 bis 2016 haben 30 von 39 Vogelarten der Agrarlandschaft mehr oder weniger stark abgenommen. Dazu zählen so verbreitete Arten wie Feldlerche, Schafstelze und Feldsperling.
Die beiden Volksinitiativen haben eine ganze Reihe von Forderungen aufgestellt, deren Umsetzung dazu beitragen soll, den Artenschwund insgesamt aufzuhalten. In manchen Punkten sind sie sich einig. Aber besonders in den Punkten zur Reduzierung des Pestizideinsatzes, zur Einrichtung von Gewässerrandstreifen und zur Verteilung von Fördermitteln in der Landwirtschaft gehen die Vorstellungen auseinander.
In dem am 17. Februar mit beiden Volksinitiativen vereinbarten Diskussionsprozess wird es nun darauf ankommen, Schutz und Nutzung der Landschaft so in Einklang zu bringen, dass der Artenrückgang gestoppt werden kann, aber die Landwirte trotzdem ihr Einkommen haben.