Pressemitteilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, Potsdam, 14. August 2021
Die umweltpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Isabell Hiekel spricht sich für die weitere Förderung des Auerhuhnprojektes im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft aus:
„Die Wiederansiedlung des imposanten Auerhuhns in der Lausitz ist eines der Leuchtturmprojekte des Naturschutzes im Land Brandenburg. Innerhalb von sieben Jahren ist es gelungen, einen Bestand von rund 100 Tieren aufzubauen, der sich erfolgreich fortpflanzt. Dennoch ist die Gefahr eines erneuten Aussterbens noch nicht gebannt und es sind weitere Maßnahmen zur Stärkung des Vorkommens notwendig.
Das Auerhuhn lebt ausschließlich in Mischwäldern mit vielen Beerensträuchern. Diese gehören zu den stabilen und naturnahen Waldlebensräumen, die wir vermehrt entwickeln müssen, um unseren Wald für den Klimawandel fit zu machen.“
Hintergrund:
Das Auerhuhn war einst der Charaktervogel der beerstrauchreichen Kiefernheiden und Traubeneichenwälder in der Lausitz. Im 20. Jahrhundert verschlechterten sich die Lebensbedingungen für die Auerhühner durch Braunkohlenbergbau, militärische Nutzung und intensive Forstwirtschaft. Dies führte zum Aussterben der Art um das Jahr 1998. Durch das Zusammenwirken von engagierten Naturschützer*innen, Förster*innen, Jäger*innen und privaten Waldbesitzer*innen in der Arbeitsgruppe „Auerhuhn“ konnte ein Projekt zur Wiederansiedlung des Auerhuhns im Bereich der Naturparke Niederlausitzer Heidelandschaft und Niederlausitzer Landrücken etabliert werden, das heute zu den erfolgreichsten Wiederansiedlungsprojekten für die sogenannten Raufußhühner in Europa gilt.
Für das Projekt werden Auerhühner mit Genehmigung in Schweden gefangen und direkt in geeigneten Lebensräumen der westlichen Niederlausitz ausgesetzt. Die Wiederansiedlung wird unter anderem durch ein intensives Monitoring zur Bestandsentwicklung und eine zielorientierte Zusammenarbeit mit der Forstwirtschaft zur Entwicklung naturnaher Waldlebensräume begleitet. Obwohl die Tiere sich fortpflanzen, ist die Fortführung des Projektes erforderlich, um das Risiko des erneuten Aussterbens zu reduzieren.
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