Pressemitteilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, Potsdam, 23.06.2022
Im Frühjahr blühten die Obstbäume wieder allerorts in Brandenburg. Damit das auch in Zukunft so bleibt und der Obstanbau in Brandenburg eine Zukunft hat, möchte die Koalition die Herausforderungen wie die Klimaerhitzung, die fehlende Wirtschaftlichkeit und die Frage der Unternehmensnachfolge angehen. Der heute im Landtag angenommene Antrag fordert die Landesregierung zu einer ganzen Reihe von Maßnahmen auf, etwa die Förderung der Biodiversität und klimaangepasster Sorten, die Intensivierung praxis- und anwendungsorientierter Forschung mit Fokus auf Klimaanpassung, sowie die Entwicklung von Nachwuchsprojekten und Kampagnen zur Fachkräftesicherung im Obstanbau.
Die Abgeordnete für Märkisch-Oderland und Frankfurt (Oder) Sahra Damus kommentiert:
„Wir haben in Brandenburg zwei große traditionelle Obstanbaugebiete: in Frankfurt (Oder)-Markendorf und rund um Werder (Havel). Die geschichtsträchtige Obstbauversuchsstation ist in Müncheberg ansässig. Seit 1990 haben sich die Anbauflächen jedoch stark reduziert. Nachwuchssorgen und der internationale Preisdruck bedeuten dabei große Herausforderungen. Hinzu kommen Ernteausfälle durch Dürren, Hagel und Spätfröste. Wenn wir auch in Zukunft regionales Obst in Brandenburg produzieren und essen wollen, müssen wir den Obstanbau heute gezielt stärken. Mit Berlin haben wir einen riesigen Absatzmarkt vor der Haustür, der noch nicht ausreichend genutzt wird. Durch das neue Regionalsiegel erreichen wir, dass in der Gemeinschaftsverpflegung, also in Kitas, Schulen, Wohnheimen und Kantinen, Regionalität rechtssicher als Ausschreibungskriterium verankert werden kann. Wir brauchen außerdem genügend Fachkräfte und Nachwuchs im Obst- und Gartenbau. Hierzu soll die Landesregierung die Beratung zu Unternehmensnachfolgen erweitern. Kampagnen zur Nachwuchs- und Fachkräftesicherung im Obstanbau müssen weiter vorangetrieben werden und die Chancen für Quereinsteiger*innen verbessert werden.”
Die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Isabell Hiekel betont:
“Die Klimakrise ist auch im Obstbau bereits deutlich spürbar und wird die Situation in der Zukunft weiter verschärfen. Deshalb müssen wir die praxis- und anwendungsorientierte Forschung weiter unterstützen, insbesondere hinsichtlich der Anpassung des Obstbaus an Hitze und Trockenheit, Wassermangel, Stürme und vermehrte Schaderreger. Durch Züchtung und Anbau klimaangepasster und robuster Sorten, (Wild-) Bienenfreundlichkeit und Artenvielfalt sowie Innovationen im Bereich des Obstanbaus, wie etwa die Kombinutzung mit Photovoltaikanlagen, wollen wir die Resilienz im Obstbau erhöhen. ”
Hintergrund:
Seit Jahren zeichnet sich im Obstanbau ein Strukturwandel mit Flächen- und Betriebsaufgaben ab. Neben dem Fachkräftemangel und der fehlenden Unternehmensnachfolge stellt auch der Klimawandel die Obstbäuerinnen und Obstbauern vor immer neue Herausforderungen. Immer häufiger auftretende Spätfroste, Starkregenereignisse und die Sommertrockenheit gefährden die Ernte und mindern die Erträge. Vor allem im Apfel- und Kirschanbau sind die durchschnittlichen Erträge in den letzten Jahren zurückgegangen. Der Beerenobstanbau hingegen hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Herausforderungen für den Obstanbau fördert das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) einzelbetriebliche Investitionen im Obstbau sowie mehrere Forschungsvorhaben sowie die Beratung obstbaulicher Betriebe zur Anpassung an den Klimawandel. Zentrale Akteure aus Wissenschaft und Verwaltung mit Obstbäuerinnen und Obstbauern sowie über 40 Teilnehmenden diskutierten am 13. Januar 2022 bei einem Online-Fachgespräch der bündnisgrünen Landtagsfraktion über die Weichenstellungen zum Erhalt des traditionellen Obstanbaus in Brandenburg. Die Ergebnisse dieses Fachgesprächs fließen in den heutigen beschlossenen parlamentarischen Antrag.
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