Pressemitteilung, Cottbus, 21.02.2024
Auf eine mündliche der bündnisgrünen Landtagsabgeordneten Isabell Hiekel in der heutigen Landtagssitzung erklärte Umweltminister Axel Vogel, dass die Verschlechterung der Wasserqualität im Schwansee bereits seit dem Jahr 2020 zu Anfragen der Unteren Wasserbehörde und von Anwohnern geführt hat. Die für 2023 geplanten Untersuchungen des Sees wurden daher auf 2022 vorgezogen. Dabei stellte sich heraus, dass die ehemals reiche Unterwasservegetation stark zurückgegangen und an vielen Stellen verschwunden ist. Dies ist offensichtlich auf den übermäßigen Besatz von Karpfen, insbesondere auch Graskarpfen zurückzuführen. Das Umweltministerium hat nun die zuständige Kreisverwaltung angeordnet, für die Entnahme der Karpfen zu sorgen. Des Weiteren soll mit dem Landesanglerverband gemeinsam geklärt werden, wie es zu dem übermäßigen Besatz kommen konnte und wie man solchen Entwicklungen künftig vorbeugen will.
Die Landtagsabgeordnete Isabell Hiekel von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sagt dazu: „Ich kenne den Schwansee noch bis 2018 als klares und artenreiches Gewässer – eine Perle in der Lieberoser Heide. Seit der Verpachtung an den Landesanglerverband ist nun ein unhaltbarer Zustand eingetreten Deshalb begrüße ich die Initiative des Umweltministeriums, hier für eine schnellstmögliche Entnahme der Karpfen zu sorgen. Wie der Minister Axel Vogel ausführte, stehen dafür Gelder aus der Fischereiabgabe zur Verfügung. Darüber hinaus muss auch eine Aufklärung bezüglich des übermäßigen Karpfenbesatzes erfolgen, um derartige Gewässerverschlechterungen künftig zu vermeiden. Von Seiten des Landes sollte nun mit den Akteuren auf Kreisebene und vor Ort geprüft werden, welche weiteren Maßnahmen geeignet sind, um den guten Zustand des Schwansees wieder herzustellen und diesen zu erhalten. Es besteht Hoffnung für den Schwansee, wenn alle Verantwortlichen ihren Aufgaben nachkommen.“
Hintergrund:
Die Bürgerinitiative Schwansee hat kürzlich auf die massive Verschlechterung der Wasserqualität des 62 ha großen Schwansees in der Gemeinde Jamlitz aufmerksam gemacht. Aus dem ehemals klaren See mit über 2 Meter Sichttiefe ist ein trübes Gewässer mit massiver Verschmutzung und Algenblüte geworden. Diese Entwicklung wird beobachtet, seitdem der See im Jahr 2018 zur Bewirtschaftung an den Landesanglerverband übertragen worden ist. Vom Landesumweltamt wurden die Verschlechterungen der Wasserqualität auf Grundlage von Untersuchungen im Jahr 2022 bestätigt.
Es handelt sich hier um ein nach EU-Wasserrahmenrichtlinie berichtspflichtiges Gewässer. Im Rahmen der Untersuchungen zum Gewässerentwicklungskonzept Schwielochsee wurde dem Schwansee im Jahr 2015 ein guter Zustand bescheinigt. Er gehörte damit zu diesem Zeitpunkt zu den wenigen Seen im Land, die die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie erfüllen. Mit der beschriebenen Entwicklung liegt hier ein Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot der Wasserrahmenrichtlinie vor.
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