– Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuschauer*innen an den Bildschirmen,
Sie sind wieder da! Rotbauchunken und Moorfrösche geben derzeit wieder Konzerte an den Buchwäldchener Teichen – in meiner Heimat in der Lausitz.
Nach einer langen Durststrecke sind in diesem Frühjahr mal wieder alle Teiche randvoll gefüllt. Das war in den letzten Jahren nicht immer so.
In meiner Kindheit erfüllten die Konzerte der Laubfrösche, Unken und Teichfrösche die Frühlingsnächte im Dorf. Im Herbst wurde abgefischt, dann gingen die Teiche in die Winterruhe, um im Frühjahr wieder neu zu starten. – Ein jahrhundertelanger Kreislauf.
Dann kam die Kohle und das Wasser zum Bespannen der Teiche, wie die Fischer sagen, blieb aus. Die Landschaft litt unter dem bergbaubedingten Wassermangel.
Jetzt leidet die Teichlandschaft zunehmend unter dem menschengemachten Klimawandel. Der Temperaturanstieg führt zu höheren Verdunstungsraten im Sommerhalbjahr und es kommt nicht mehr so viel Wasser nach, um die Verdunstungsverluste der Teichflächen auszugleichen.
Die Buchwäldchener Teiche werden jetzt extensiv bewirtschaftet – von der Ökologischen Teichwirtschaft Fürstlich-Drehna.
Wenn das Wasser über den Sommer nicht reicht, heißt es Notabfischung. Eine intensive fischereiliche Nutzung ist unter diesen Bedingungen nicht möglich.
Ungeachtet dessen haben die Buchwäldchener Teiche aber, wie viele andere Teichanlagen der Lausitz auch, eine große Bedeutung als Hotspot der Biodiversität, insbesondere für die Amphibien und die Vogelwelt.
Die Erhaltung der fischereilichen Bewirtschaftung ist deshalb ein explizites Ziel des Naturschutzes und wird durch verschiedene Fördermöglichkeiten und Projekte unterstützt.
Das ist nur ein Blick auf die Lausitzer Teichwirtschaften. Der Blick aus Sicht der Fischereibetriebe sieht vor allem die Wirtschaftlichkeit für die Fischproduktion, das Managen der Energiekosten, die notwendige Satzfischproduktion, die Fachkräftesicherung und auch den Umgang mit Prädatoren wie Kormorane und Silberreiher, die sich gern an den gedeckten Tisch setzen.
Aber die größte Herausforderung ist und bleibt das Wasserdargebot. Denn ohne Wasser geht in den Teichwirtschaften gar nichts!
Neben einigen anderen Punkten fordern wir die Landesregierung deshalb auf, die Teichwirtschaften im Rahmen der Erarbeitung der regionalem Niedrigwasserkonzepte verstärkt in den Fokus zu nehmen.
Es ist zu klären, welche Teichgebiete künftig eine für die Fischproduktion ausreichende Wasserversorgung haben werden und wo wir uns auf alternative Nutzungsformen wie Naturschutzteiche, wie die in Buchwäldchen, und Paludikulturen zurückziehen müssen.
Hier muss Planungssicherheit für die Fischerei geschaffen werden.
Zu klären ist auch, wie es mit der Satzfischproduktion in der Lausitz weitergehen soll, wenn das Kraftwerk Jänschwalde im Jahr 2028 außer Betrieb geht.
Denn hier werden derzeit noch ca. 80 bis 90 % der Brütlinge und Satzfische unter optimierten Bedingungen für die Teichwirtschaften produziert.
Da haben wir trotz aller Bemühungen noch eine offene Flanke.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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